Dispositionskredite und Disporahmen vergleichen
Der Dispositionskredit zählt sicherlich zu den drei bekanntesten Kreditarten überhaupt und nahezu jeder Bürger, der über ein Girokonto sowie ein festes Einkommen verfügt, hat den eingeräumten Kreditrahmen schon einmal genutzt. Der auch kurz als Dispo oder Dispokredit bezeichnete Kredit ist ein Kreditrahmen, der von den Banken zur Verfügung gestellt wird. Eingeräumt wird der Dispositionskredit auf dem Girokonto, welches der Kunde bei der jeweiligen Bank führt. Bevor etwas näher auf die Struktur und die Funktionsweise des Dispositionskredites eingegangen wird, sollen kurz einige Voraussetzungen genannt werden, die zum Erhalt des Dispokredites erfüllt sein müssen. Die zwei Grundvoraussetzungen sind, dass der Kunde mindestens 18 Jahre alt ist und zudem über ein Einkommen verfügt. Dabei kann es sich um ein Gehalt, eine Rente, Arbeitslohn oder auch um eine Ausbildungsvergütung handeln. Auch Studenten bekommen heutzutage oftmals einen kleineren Dispositionskredit, wenn sie zum Beispiel neben dem Studium einem Nebenjob nachgehen.
Eine weitere wichtige Voraussetzung ist, dass kein negativer Eintrag in der Schufa vorhanden ist. Falls diese Voraussetzungen erfüllt sind, räumen die Banken den Dispositionskredit in aller Regel problemlos ein. Einräumen bedeutet konkret, dass die Bank auf dem Girokonto eine Kreditlinie einrichtet. Der Kunde darf sein Girokonto dann bis zu dieser Kreditlinie mit Genehmigung der Bank überziehen. Wer also beispielsweise einen Dispositionskredit über 3.000 Euro eingeräumt bekommt, der darf sein Girokonto bis zu 3.000 Euro im Soll führen. Es besteht jedoch kein Zwang, sodass das Girokonto natürlich auch weiterhin im Haben geführt werden darf. Grundsätzlich handelt es sich bei dem Dispositionskredit um einen kurzfristigen Kredit, der eigentlich nur einige Monate genutzt werden soll, um einen Liquiditätsengpass zu überbrücken. Die Nutzungspraxis stellt sich allerdings oftmals vollkommen anders dar.
Viele Kunden nutzen den Disporahmen nämlich über viele Monate, Jahre bis hin zu Jahrzehnten. Teilweise wird es schnell zur Gewohnheit, dass das Konto regelmäßig überzogen ist, selbst wenn es finanziell eigentlich gar keinen Grund dafür gibt. Zwar ist der Dispositionskredit flexibel und jederzeit verfügbar, allerdings handelt es sich vom Zinssatz her auch um einen sehr teuren Kredit. Daher ist es eigentlich wirtschaftlich nicht sinnvoll, den Kreditrahmen länger als unbedingt notwendig zu beanspruchen. Zwar werden die Zinsen taggenau und nur auf Basis des tatsächlichen Sollsaldos berechnet, allerdings sind Zinssätze von elf, zwölf oder 13 Prozent durchaus keine Seltenheit. Bei ständigem Kapitalbedarf wäre es aus diesem Grund auch deutlich günstiger, wenn der Kunde eine Umschuldung vom Dispositionskredit in einen Ratenkredit vornehmen würde. Ablösen kann man den Dispositionskredit natürlich jederzeit, indem der Sollsaldo einfach ausgeglichen wird.