Angebote zu Treuhandkrediten und Treuhanddarlehen
Bei den meisten Krediten ist es so, dass die Bank auf direkte Weise als Kreditgeber auftritt und der Kunde als Kreditnehmer das Darlehen erhält. Es sind bei dieser Konstellation also immer nur zwei Parteien an der Kreditvergabe beteiligt, nämlich einerseits der Kreditgeber und zum anderen der Kreditnehmer. Es gibt darüber hinaus allerdings auch Kredite, bei denen eine dritte Partei hinzukommt, nämlich ein sogenannter Treuhänder. Dementsprechend werden diese Darlehen dann auch als Treuhandkredite bezeichnet. Doch welche Funktion hat ein Treuhandkredit und warum wird er verwendet? Zunächst einmal sollte die Grundfunktion eines Treuhandkredites erläutert werden. Und zwar handelt es sich bei einem Treuhandkredit um ein Darlehen, welches von einem sogenannten Treugeber über einen Treuhänder an einen Kunden vergeben wird. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von einem durchgeleiteten Kredit, denn die wesentliche Aufgabe des Treuhänders besteht lediglich darin, den Kredit des Treugebers an den Kunden zu vergeben bzw. den Kredit weiterzuleiten.
Ein wichtiges Merkmal eines Treuhandkredites besteht darin, dass der Treuhänder keinerlei Kreditrisiko trägt. Sollte der Kunde also beispielsweise nicht mehr imstande sein, die vereinbarten Kreditraten zu zahlen, hat der Treugeber den finanziellen Schaden, der durch den Kreditausfall entstehen kann, zu tragen. Für den Treuhänder stellt das Darlehen also lediglich einen durchlaufenden Posten dar. Allerdings hat der Treuhänder die Aufgabe, sich um die reibungslose Abwicklung des Kredites zu kümmern. Zudem kommt dem Treuhänder in der Regel auch die Aufgabe zu, die Kreditwürdigkeit des Kunden zu überprüfen. Nun stellt sich natürlich die Frage, warum der Treugeber, also der eigentliche Kreditgeber, das Darlehen nicht selbst vergibt, sondern warum überhaupt ein Treuhänder eingeschaltet wird. Der Grund ist im Wesentlichen der, dass der Kreditgeber sich nicht selbst um die Kreditvergabe kümmern möchte, die stets mit einem gewissen Arbeits- und Verwaltungsaufwand verbunden ist.
In der Praxis sind in vielen Fällen der Staat oder eine andere Körperschaft des öffentlichen Rechts die Treugeber. So gibt es zum Beispiel diverse staatliche Förderprogramme, die eine Kreditvergabe beinhalten. Die Vergabe des Kredites übernimmt der Staat nur selten selbst, sondern beauftragt eine Bank als Treuhänderin mit der Abwicklung des Darlehens. Ein typisches Beispiel sind die Förderprogramme der KfW. Diese Darlehen beantragt man nicht unbedingt direkt bei der KfW Bank, sondern man wendet sich an seine Hausbank, die ihrerseits mit der KfW Bank zusammenarbeitet. Der Ablauf dieses Darlehens ist dann so, dass der Kunde sich an die Bank wendet und diese die Kreditanfrage wiederum nach Prüfung an die KfW weiterleitet. Die KfW Bank ist dann als Treugeber die kreditgebende Stelle und leitet den Kreditbetrag dann ihrerseits an die Hausbank weiter. Die Hausbank ist dann nur noch für die Vergabe des Kreditbetrages verantwortlich, trägt jedoch keinerlei Kreditrisiko. Insofern gibt der Treugeber auch meistens die Bedingungen vor, die der Kreditnehmer zum Erhalt des Treuhandkredites zu erfüllen hat.